Vom Hype zum Handeln

#7 KI-Lösung oder KI als Schlüssel zur Lösung?

Episode Summary

KI ist oft (nicht) die Lösung - aber KI ist oft der Schlüsse zur Lösung! Wieso das? In dieser Folge von "Vom Hype zum Handeln" erkunden wir, warum die viel gepriesene "KI" oftmals als Lösung erscheint, dann aber nicht immer die sinnvollste Antwort auf die konkreten Herausforderungen im Unternehmen darstellt. Wir besprechen auch anhand eines konkreten Kundenbeispiels, wie sich der Fokus oftmals unerwartet auf weniger shiny Themen wie interne Prozesse verschiebt. Finde mit uns gemeinsam heraus, warum viele Unternehmer von den Möglichkeiten der KI fasziniert sind, aber die eigentlichen Schmerzpunkte oft ganz woanders liegen. Und wie aus dem Wunsch nach automatisierten KI-Antworten oft eine tiefer gehende Prozessanalyse wird - und welche überraschenden Erkenntnisse sich daraus ergeben.

Episode Notes

Etablierte Arbeitsweisen können zwar effizient erscheinen, sind aber oft ineffektiv. "Menschen entwickeln aus der Not eine Tugend" – aus Workarounds werden Routinen, die schwer aufzubrechen sind. KI kann hier als Katalysator dienen, um diese gewohnten Abläufe zu hinterfragen.
KI-Systeme benötigen strukturierte Daten und klare Prozesse, um effektiv zu funktionieren. "Ohne saubere Daten läuft es halt nicht" – die Herausforderung liegt darin, gewachsene Strukturen mit neuen, systematischen Ansätzen zu verbinden.

Praktische Erkenntnisse

Fazit: "Einen schlechter Prozess an irgendeiner Stelle mit KI zu beschleunigen, ist zumeist nicht der ideale Ansatz."

Episode Transcription

KI ist oft (nicht) die Lösung

 

Stellen wir uns mal vor, während die Konkurrenz noch über die digitale Transformation diskutiert, setzen wir als innovative Unternehmen bereits KI ein und revolutionieren unsere Geschäftsprozesse. Das wäre doch was.Wir sehen uns heute an, warum KI oft, aber nicht immer die Lösung bietet. Dabei ist KI aber oft der Schlüssel zur Lösung. Was wir damit meinen, erzählen wir dir in dieser Folge. 

Hallo, wir sind Petra und Daniel. Wir beschäftigen uns mit digitaler Transformation und Organisationsentwicklung. In vom Hype zum Handeln widmen wir uns Chancen von Wandel im Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Wir zeigen, wie Wandel in Unternehmen gelingen kann und beleuchten das Themengebiet aus dem Blickwinkel von Organisationen und Menschen. Alle wollen KI-Lösungen, aber nicht immer ist KI die Lösung. 

Kundentermine sind oftmals überraschend und fördern häufig Spannendes zutage. Mal menschelt es, wenn es wie in einem unserer letzten Termine um praktische, konkrete Lösungen geht. Immer wieder begegnet uns auch in sehr erfolgreichen Unternehmen ein und dasselbe Phänomen: Fast immer bleibt zu wenig Zeit, interne Prozesse an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Jeder kennt das Dilemma: Dringendes vs. Wichtiges. Meistens ist man beschäftigt mit Feuerlöschen und hat keine Zeit sich um Brandschutz zu kümmern. 

Und KI dient wirklich oft als Schlüssel und ist der Anlass, dass man seine Prozesse etwas genauer unter die Lupe nimmt. Und da, wenn wir eingeladen werden und sprechen mit den Unternehmen, begegnen wir lustigerweise auf dem zweiten Phänomen. KI oder IT, das ist gar nicht technisch hörbar oft, weil es darum geht, wer macht denn was, mit wem, wann und wie. Es geht also um das Zusammenspiel von Menschen, es geht um Beziehungen und dann beginnt das Thema Prozesse und Organisationsentwicklung, mit dem du dich Daniel ja vornehmlich beschäftigst.  Aber wie gehen wir in diesen Gesprächen vor? Zuerst mal haben wir Erstgespräch, nehmen Wünsche auf, versuchen aber schon erste Ziele abzuklopfen. Dann kommen die Wünsche und oft auch viel Fantasie von den Kunden zu Tage. Sie haben schon mal gehört, was man alles machen könnte, was mit KI-Lösungen doch möglich sein sollte, was alles gehen könnte. Und dann erzählen uns diese Kunden oder Kundinnen auch, dass sie schon mal was versucht haben oder nicht sie selber, sondern jemand in ihrem Unternehmen oder der Sohn oder die Tochter. Und wie weit man damit schon gekommen ist oder eben nicht. Weil es sich meistens eben um so einzelne Dinge handelt, die ja Inseln sind und vielleicht einfach versandten. Aber und das kommen wir halt immer wieder drauf, experimentieren alleine für dem nicht ans Ziel. Und wenn man dann im Gespräch anspricht, dass eben KI ein bisschen mehr kann als nur eben Bilder und Texte generieren oder PDF zusammenfassen, oder einen Chatbot zu trainieren. Sondern dass es um individuelle Lösungen geht, die fürs Unternehmen wirklichen Nutzen bringen – spätestens dann merkt man, dass es den meisten Unternehmern schon schwerfällt. Die Fantasie ist dann oft gar nicht mehr so groß, weil man im Tagesgeschäft verhaftet ist. Häufig wissen die Unternehmer oder Unternehmerinnen noch gar nicht, welche Möglichkeiten gibt es denn da? 

Wenn man genau und aufmerksam hinhört und hinschaut, dann sind es fast immer die dahinter liegenden Prozesse, um die es in Wahrheit geht, die bereiten Schmerzen, weil sie Zeit, Geld und Nerven kosten. So auch in unserem letzten Kundentermin. Es ging um den Einsatz von KI-Anwendungen zur Automatisierung von Prozessen und wie bestehender Informationen und Datenbestand genutzt werden kann. Ziel war es, Anfragen schneller und fehlerfrei zu beantworten.
Wir haben konkret einige Ansätze besprochen. Es gab die Idee, Informationen aus bestehenden PDF-Dateien auszulesen, die bereits jetzt auf der Website zum Download verfügbar waren und diese Informationen sollten wir weiterverwenden. Außerdem sollten Produkt- und Leistungsbeschreibungen auf der Website strukturiert erfasst und dann zur Beantwortung von Kundenanfragen herangezogen werden. 

Das Interessante war, dass sich dieser Wunsch bzw. das Ziel im Termin umgedreht hat.  Zuerst war vielleicht die Vorstellung des Kunden: Ah, da könnte man doch so automatisiertes Antwortsystem machen, wie man es halt schon vielleicht im Vox sehen hat bei wem anderen. Da können Sie auch kein E-Chat-Bot, Antworten geben, auf häufige Fragen. Und dann hat sich das Gespräch in eine völlig andere Richtung gedreht. 

Und das war ja nicht nur in diesem Kundenamin so. Warum das nicht nur hier so war, hat viele Gründe. Schon im Vorgespräch fangt man an Prozesse zu identifizieren und bietet dann den Kunden oder die Kunden, dass sie ihre Sicht der Dinge kundtun, zusammenschreiben, aufzeichnen und für diese identifizierten Prozesse sich Gedanken machen. Und mit denen gehen wir dann in dieses Auditgespräch und können damit arbeiten. 

Im Audit-Termin loten wir dann aus, wohin die Reise gehen soll. Wir stellen ganz gezielte und strukturierte Fragen, und wir klopfen einige Dinge ab. Was sind denn die Wünsche und Ziele? Wo drückt denn aktuell der Schuh am meisten? Und welche Veränderung würde den größten Unterschied machen?  Dann kommen Sie ans Tageslicht die Zeitfresser, die Ungeliebten, sich ständig wiederholenden Tätigkeiten. Und, wie es meistens bei Routineaufgaben ist, sind sie lästig und meist auch große Zeitfresser. 

Und noch dazu sind die ja immer wieder riesige Fehlerquellen. Und die möchte man natürlich auch vermeiden, weil die aus dem Herzen kostet ja als Recht wieder Zeit und Geld. 

Absolut, ja. Und in diesem Audit-Gespräch hören wir natürlich nicht nur aufmerksam zu, sondern wir notieren und schreiben und strukturieren das Ganze dann im Nachhinein.  Es läuft in den meisten Fällen darauf hinaus, dass bestehende Prozesse nicht ideal laufen oder ein Potenzial haben, um automatisiert zu werden. 

 

Ganz interessant finde ich dabei, weil wir haben ja schon gesagt, dass es eben darum geht, dass KI auf der Schlüssel ist, aber ich empfinde es fast so, dass es der Schlüssel ist, warum man sich jetzt ja endlich vornimmt, mal näher zu schauen, was man denn verändern kann oder verbessern kann, weil irgendwie wird KI oft so gesehen, als wäre das ein Zauberding, so wie ein Zauberstab, so Allheilmittel und mehrheitlich ist es aber dann so, dass ja, da ganz feine kleine Dinge sind, die man findet. Die Probleme liegen halt im Detail oder in den Prozessen, die vielleicht ja nicht zusammenspielen ordentlich.Vielfach kann man sagen, dass Daten nicht richtig abgelegt sind. Logisch, denn Unternehmen sind ja nicht am Reisbrett entstanden, sondern haben sich entwickelt und dann schleicht sich das halt mal ein, dass Daten nicht so, wie sie sollten oder wie sie ideal wäre, vorliegen. Und dann findet man diese Probleme an ganz anderen Stellen, wie man vorher gedacht hat und die sind dann unstrukturiert, vielleicht die Daten oder vielleicht sind Informationsquellen schlecht gepflegt. In Systemen und Prozessen kann es sein, dass die Daten nicht miteinander kommunizieren, also eigentlich die Systeme und Prozesse kann die Daten austauschen können. Und dann gibt es so viele Insellösungen, Teilprozesse, verschiedene Anwendungen, die nichts miteinander anfangen können. Und Daniel, du hast da viel Erfahrung damit, was brauchst, damit man da etwas dagegen tun kann, damit die Anwendungen und Prozesse schon miteinander kommunizieren und sich austauschen. 

 

Das ist eine interessante Frage, die natürlich jeder irgendwann stellt. Zum einen braucht man Anwendungen, die in irgendeiner Form Schnittstellen anbieten. Schnittstellen alleine sind schön, aber wertlos.  Wir brauchen also irgendwas, wo diese Schnittstellen dann miteinander in Verbindung treten. Und man kann jetzt hergehen und die Einzelnen miteinander vertreten, also ein System mit dem nächsten System sprechen lassen. Dann wird es aber mitunter schwierig, wenn man mal ein System austauschen muss oder Ähnliches. Da kommt also im Unternehmen ein Enterprise-Service-Bus ins Spiel. Vor allem macht es Sinn, eine Plattform zu haben, wo möglichst alle Trittsysteme angebunden sind. Das gibt es jetzt natürlich auch in der Cloud. Als Software-as-a-Service, Workflow-Lösungen, Workflow-Engines, in denen man dann die Systeme anbindet und dort die Automatisierungen vornimmt.  Wichtig ist es, in jedem Fall zuerst mal den Prozess zu dokumentieren und zu visualisieren. Also mal sichtbar machen, was tun wir denn heute schon, wenn es um einen bestehenden Prozess geht. Und dabei sammelt man die Prozessschritte, wir ermitteln die Abhängigkeiten zwischen diesen Prozessschritten und machen das mal transparent, damit man dann eine Verhandlungsbasis für alles weiterhört. 

 

Ja, wie du sagst, diese Ist-Analyse, die wir bei diesem Audit machen, es macht dir wirklich Sinn und ist auch für die Beteiligten immer sinnvoll, mal einen Blick auf diesen Prozess zu werfen und sagen, warum machen wir denn was wie und wer ist da dran Beteiligt? Und erst im nächsten Schritt schaut man dann auch noch, ja, woher kommen denn die Daten von wo und wohin sollten die gehen?  Und wie du schon gesagt hast, ist dann super, wenn man das auch darstellen kann. 

 

Also zum Thema Darstellung gibt es natürlich auch die Frage, wie machen wir das, wo machen wir das und was ist da so ein Standard-Weg, kurze Antwort. Es gibt sicherlich einige Standards und man kann in Visualisierungsprogrammen sehr viel damit machen. Aus meiner Sicht und aus meiner Erfahrung ist es wichtig, dass man es tut.  Also im besten Fall nutzt man was wie Visio, Draw.io oder Ähnliches. Aber was sich auch sehr bewährt hat, ist das klassische alte Post-It. Wenn man für jede Tätigkeit, für jeden Prozessschritt mal ein Post-It schreibt und das auf einem großen Flipchart-Papier oder noch größeren Papier mal anordnet und dann überlegt, was in welcher Reihenfolge, wer mit wem, dann hat man schon einen ersten guten Schritt gemacht. Und auf dieser Basisaufbauend definiert man dann den neuen Sol-Zustand. Wenn man es recht pragmatisch betrachtet, ist also dieses Delta, die Lücke zwischen dem Sol und dem Ist, die Grundlage für den nachfolgenden Change-Prozess. 

 

Interessantes Wort, Chains-Prozess. Also vom Hype zum Handeln hat ja genau das zum Thema, wie man Transformation und Wandel gestalten kann. Da könnt ihr mir vorstellen, dass du schon das eine oder andere erlebt hast in deiner vieljährigen Tätigkeit, wenn da Software und sonstige IT-Projekte einzuführen waren, weil da geht es ja sehr viel auch um menschliche Befindlichkeiten oder um jedes Unternehmen. Ja, hat es nicht so oder die meisten Unternehmen haben es nicht so mit der Veränderung, nicht?  Weil das wirklich Schwierigkeiten gibt, wenn man sich an was Neues gewöhnen muss. Aber wenn man jetzt an das denkt, was man für eben ein KI-Projekt braucht, dann ist ja immer Daten sind halt immer so das Schlüssel. Wenn man sagen KI-Projekt oder eben Prozesse, ohne saubere Daten läuft es halt nicht. Und diese Datenqualität ist entscheidend. Und wenn jetzt diese einzelnen Listen, egal wo es jetzt abgelegt sein, in welcher Form, nicht miteinander kommunizieren, dann schaut es halt mit der Qualität wahrscheinlich auch insofern nicht toll aus, weil sie nicht übergeben werden. Oder man muss sie zusammenschließen, Daniel, was ist denn da der Erfahrung?

 

Ja, also ich habe es lange beobachten können, dass wenn Daten in unterschiedlichen Systemen getrennt voneinander existieren und gepflegt werden, dann gibt es ein paar Phänomene, die in weiterer Folge Schwierigkeiten verursachen. Also einmal ist es das Auseinanderlaufen von Daten.  Wenn nicht klar ist, welches System ist denn das Führende? Und wenn nicht klar ist, welche Systeme brauchen alle dieselben Daten, dann wird schnell mal ein System vergessen, übersehen und dann, wenn man es braucht, hat man dort veraltete Daten. Oder mal war es schlicht nicht, in welchem System muss es pflegen, damit es in den anderen Systemen richtig abgetippt wird und Menschen entwickeln dann ganz interessante Gewohnheiten und Befindlichkeiten. 

 

Jetzt muss ich gerade, weil wir aktuell gar gesprochen haben und weil ich das leider aus eigener leidvoller Erfahrung kenne, man tragt jetzt etwas ein in eine Liste und hat dann noch einen Ordner, wo man es abspeichert und dann hat man so Silos, so Datensilos und dann ist man das mal gewohnt und dann falls am oft schwer umzulernen, auch wenn es viel besser wäre, es braucht halt einfach, bis man die neue Gewohnheit etabliert hat. Meinst du das damit oder hast du da noch ganz andere Erfahrungen? 

Also Menschen entwickeln sehr oft aus der Not eine Tugend. Wenn etwas nicht da ist, dann muss ich es halt dorthin entwickeln. Wenn es was nicht gibt, entsteht etwas Behelfsmäßiges. Und wenn sich das in der Krisensituation recht gut bewährt hat, dann wird es sehr schnell zum Institut.Also das wird dann verankert und dann ist es plötzlich die neue offizielle Lösung für irgendwas. Und wenn Menschen mal gewohnt sind, etwas auf bestimmte Art und Weise zu machen, dann hat es ja Vorteile. Sie sind dann schnell, sie müssen nicht andauernd drüber nachdenken, wie etwas geht. Und rein von der Gehirnforschung her, wie es man Gewohnheiten und Automatismen, sind energieschonend und fein für unser Gehirn. Und Menschen machen das dann, sie wollen es fein haben und energisch sparen. 

Ja, ich verstehe das auch. Nur ist es ja so, wenn man so ein Change angeht, möchte man ja bestehende hat Fertigkeiten weiterentwickeln. Schlussendlich, wenn man diese Fertigkeiten am Tag so und so oft ausführen muss oder in der Woche so und so oft ausführen muss. Wenn dann noch Fehler dabei entstehen, dann meint man vielleicht oft schnell zu sein. Einfach nur, weil man keine geistige Kapazität aufwenden muss, um es zu tun. Schlussendlich verbratet man relativ viel Zeit, also das ist zumindest ein unserem letzten Termin völlig bestätigt worden. 

Also die Grundschrift hat auch bestätigt, dass es wirklich so ist, man macht die Dinge sehr, sehr richtig, aber man macht nicht immer die richtigen Dinge. Und das ist was, wo man im Prozessdesign, im Prozess-Redesign durchaus draufkommt.  Man macht Dinge aus Gewohnheit, aus Routine, weil man einfach jetzt schnell ist im Tun immer wieder und immer wieder. Und hinterfragt, nicht mehr wirklich ist der Schritt überhaupt gut. Hilft uns der überhaupt. 

Dann haben wir im Prinzip Gewohnheiten entwickelt, die uns zwar helfen, ein Problem zu lösen, aber die nicht wirklich effektiv sind. 

teilweise nicht effektiv, aber in den meisten Fällen ineffizient. Und was da halt dann ein interessantes Learning ist, die Idee mit KI macht man's besser, setzt halt in der Betrachtung sehr, sehr spät in der ganzen Prozesskette erst ein. Also, ein schlechter Prozess, am Ende irgendwo an einer Stelle mit KI zu beschleunigen, ist möglicherweise nicht der ideale Ansatz.Da wär's dann schon gescheitert, den Prozess einmal zu überarbeiten und wirklich zu überlegen, was sind die richtigen Dinge. Und wenn das mal feststeht, dann kann man später zum späteren Zeitpunkt anschauen, an welcher Stelle KI sinnvoll und wertschöpfend eingesetzt. 

Genau, weil er dann, wenn ich die richtig verstehe, auch die Daten in einer richtigen Qualität zur Verfügung stehen, sodass die KI auch erst, die er immer nur unter Anführungszeichen mit Daten arbeiten kann oder auf der Basis eben Muster erkennt oder was er immer so macht, braucht man zuerst diese optimalen Daten und Datenqualität, sonst haben wir ja nichts davon. 

Absoluut richtig. 

Das heißt, der Zauberstab, der ist zwar superattraktiv und er gefällt uns gut, aber bevor man den anwenden und der wirklich seine Wirkung entfalten kann, ist noch ein bisschen was zu tun. 

Ja, ich verstehe schon, also die meisten Unternehmer hätten natürlich gern das Wundermittel und das Allheilmittel und es kann schon auch mal im ersten Moment ein bisschen ernüchternd sein, wenn man dann feststellt, ah, ich habe noch meine Hausaufgaben zu machen. Und am Strich zahlt sich es aber aus meiner Sicht. 

Ja, ich denke, das zahlt sich für jedes Unternehmen sehr schnell aus, vorwiegend kann man sich ausrechnen.  Da, wo man war, bei dem Termin ist es ja auch so, dass man jetzt einfach schauen wird, wie lang brauche ich denn, um diesen und jenen Eintrag zu machen und dann noch drei andere, damit der Prozess, der jetzt händisch gemacht wird, so funktioniert, dass ein anderer noch weiß, was der, ja, der zweite weiß, was der erste gemacht hat. Und dann, wenn wir das multiplizieren, mit wie oft wird es gemacht, wird meistens herauskommen oder eigentlich immer, dass es extrem viel Zeit braucht, Tage, Wochen, im Jahr oder wie sich das tut. 

Ja, ich sehe das ganz ähnlich. Also wichtig ist aus meiner Sicht, wenn man mal Prozesse quasi aufgezeichnet und dokumentiert hat, dann gehört auch zu den Schritten, die händisch gemacht werden, Messung dazu, aber auch zu anderen Schritten, um zu sehen, wie lange dauert etwas.  Und wenn ich die manuellen Tätigkeiten mal beziffern kann und dann multipliziere es mit der Anzahl, wie oft was eben durchgeführt wird, dann habe ich mal den aktuellen Ist-Verbrauch menschlicher Arbeitszeit. Wenn es dann gelingt, durch ein Redesign eines Prozesses, gewisse Arbeitsschritte zu verkürzen oder wegzulassen, dann habe ich Arbeitszeit gespart. Und Arbeitszeit ist Geld. 

Und dann haben wir vielleicht noch Fehler vermieden, wie wir zuerst schon einmal kurz angesprochen haben, weil im Auto, weil man nichts verwechseln kann, weil man es vielleicht nicht vergessen kann, weil ein Wiedervorlage kommt oder so ähnlich. Nur es braucht, wie du ja schon gesagt hast, es braucht ein bisschen, ja, den inneren Schweinehund zu überwinden und sagen, ich schaue mir jetzt wirklich die Prozesse an.  Nicht nur an Zauberstab her, bitte, sondern es sein die Prozesse und dann, wenn ich da drauf komme, dass es vielleicht an gewissen Stellen eine Veränderung braucht, dann, ob das jetzt Systeme sind oder ob das Gewohnheiten sind, sei jetzt einmal dahingestellt, dann braucht es halt auch noch ein bisschen Mut, ja. 

Ja, den Mut braucht es speziell dann, wenn man feststellt, dass nicht die richtigen Personen zusammenarbeiten oder dass die Organisation vielleicht für das, was man macht, nicht optimal aufgestellt ist. Also die KI, so spannend sie momentan auch sein mag, ist in Wahrheit eine Art Bewusstmachungsmittel für suboptimale Prozessabläufe und Beziehungen in Unternehmen.Und von daher finde ich es extrem spannend, Unternehmen dabei zu begleiten, den mutigen Schritt auch zu gehen und die Dinge neu zu denken und nicht mit einem Zauberstab an der Oberfläche ein Symptomen herum zu doktern. 

Genau, dann lasst man doch den Zauberstab doch lieber für die Kinder und die Unternehmer dürfen sich ganz erwachsen Prozesse anschauen und Change Management betreiben. Ja, so machen wir das, oder?  

Ja, ich würde sagen, das macht, eigentlich macht das ja Spaß. Man hat halt gern das Erleben wie natürlich schon oft der Begleitung dabei. Selber ist es halt wahnsinnig schwierig für eine Unternehmer, diese Nabelschau, sich selber quasi da so zu sezieren und alles im Detail anzuschauen. Da hilft es halt wirklich sehr jemanden von außen zu haben. Ich glaube, was niemand wird, das allein machen. 

Es ist unbequem und wir neigen dann schon dazu, uns über gewisse Fragen ein bisschen hinweg zu mogeln und es passiert natürlich immer nur unabsichtlich, dass man die Dinge schöner darstellt als sie in Wahrheit sind und mit einer, sag ich mal, recht unbefangenen und objektiven Außensicht, mit einer Begleitung durch einen externen Partner, schaut man dann eventuell genauer hin, umso lohnender ist dann das, was man macht: Also die Veränderung sollte nicht nur der Veränderung willen passieren, sondern schlussendlich am Ende des Tages soll sie unternehmerischen Nutzen bringen. 

Das haben wir, glaube ich, ganz am Anfang ja gesagt, das war eine Ziele definiert. Und du hast ja auch schon vom Messen gesprochen.  Es waren da wirklich KPIs, also wirklich etwas identifiziert, wo man sagt, an dem können wir feststellen und vorher, nachher bemessen und feststellen, was sich da verändert und verbessert hat. 

Genau, das ist die eine Seite, aber was auch oft passiert und das darf man nicht unterschätzen, dass sich im Rahmen dieses Prozesses dann plötzlich die Ziele ändern, dass man feststellt, okay, unser Ziel ist nicht immer den Schritt 7 schneller zu machen, sondern den Schritt 5 und 7 nicht mehr zu brauchen.

Also, Ziele können sich auch verändern und riesenspannendes Feld, man merkt schon, mit mir gehen da die Pferde durch, ich könnte da jetzt noch stundenlang diskutieren, aber ich denke, wir heben uns das für die weiteren Folgen auf,

Ja, jetzt müssen wir dann ein bisschen schauen, was wir als nächstes machen, wenn du gleich mit der weiter machen möchtest, und ich hab schon ein paar andere Fails und Sachen im einem Kopf. Wir finden sich auch spannend, dass die mal wichtig ist. 

Fails finde ich auch extrem spannend, vielleicht sollten wir die noch vorziehen. 

Und was machen wir mit KI & Ethik? Die brauchen wir unbedingt, deshalb werden wir uns bald auch eingehender  mit ethischen Fragen auseinandersetzen. 

So wie mit dem AI-Act und alles Rechtliche dazwischen und außerhalb. Und wahrscheinlich gibt es noch Dinge, die wir jetzt nicht primär auf dem Radar haben, aber die trotzdem schon unsere Pipeline stecken. 

Ich freu mich schon drauf!

In unserem Podcast vom Hype zum Handeln sprechen wir alle zwei Wochen über die Chancen des Wandels im Zeitalter künstlicher Intelligenz. Wir zeigen, was es am Markt in verschiedenen Bereichen gibt und was realisiert wird. 

Wir sprechen über neue Entwicklungen, ordnen sie ein und lassen auch Experten und Partner zu Wort kommen. Damit erhältst du Einblicke aus erster Hand von Leuten, die schon zwei, drei Schritte weiter sind als der derzeit weit verbreitete Experimentierstatus.